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Der sächsische Prinzenraub

Eines der bekanntesten Ereignisse der älteren sächsischen Geschichte ist die Entführung der Prinzen Ernst und Albrecht aus dem Schloß in  Altenburg  durch den Junker Kunz von Kauffungen.

In den Jahren 1448 bis 1450 besaß Kunz von Kauffungen als Vasall der Herren von Schönburg die Burg Stein bei Hartenstein. Im Frühjahr 1448 kam es zum Überfall auf einen thüringischen Kaufmannszug in der Nähe des Dorfes Lindenau bei Leipzig. Seine Beute und die gefangenen Kaufleute brachte der Kauffunger auf die Burg Stein und hoffte auf ein angemessenes Lösegeld.

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Diese „Lindenauer Nahme” und weitere Vorwürfe führten zwischen Kunz von Kauffungen und dem sächsischen Kurfürsten zu einem mehrjährigen Rechtsstreit um Geld und Güter. Kunz, der sich gegen alle Anklagen entschieden verteidigte, sah sich aufgrund ihm widerfahrener Ungerechtigkeit veranlaßt, sein Recht auf anderem Wege zu erlangen.

Nach Abfassung eines Fehdebriefs an Friedrich II. raubten Kunz von Kauffungen und einige Mitverschworene in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1455 die Söhne des Kurfürsten, die Prinzen Ernst und Albrecht, aus dem Schloß in Altenburg.

Die nach der böhmischen Grenze flüchtenden Reiter trennten sich danach in zwei Abteilungen, um bei einem eventuellen Zwischenfall wenigstens einen der Prinzen sicher nach Böhmen zu bringen. Doch Kunz und seine Begleiter, die den Prinzen Albrecht mitführten, wurden schon am ersten Tag der Entführung im Waldgebiet zwischen Grünhain und Schwarzenberg von Köhlern überwältigt und gefangengenommen. Der befreite Prinz Albrecht konnte nach kurzem Aufenthalt im Kloster Grünhain in die kurfürstliche Residenz nach Altenburg zurückgebracht werden.

Inzwischen waren die Ritter Wilhelm von Mosen und Wilhelm von Schönfeld mit dem Prinzen Ernst auf ihrer Flucht hart attackiert worden und hatten bereits mehrere Reiter verloren ehe sie den Hartensteiner Forst erreichten. Sie fanden dort Zuflucht in einem alten Bergbaustollen, der später als „Prinzenhöhle” bekannt wurde. Nach drei Tagen erfuhren sie von der Gefangennahme des Kauffunger, worauf sie den Prinzen Ernst gegen Zusicherung von Straffreiheit an Friedrich von Schönburg auf Schloss Hartenstein auslieferten.

Kunz von Kauffungen wurde über Chemnitz nach Freiberg gebracht und wegen Landfriedensbruchs am 14. Juli 1455 auf dem Obermarkt der Stadt mit dem Schwert enthauptet.

Hintergründe und Einzelheiten zum „Prinzenraub” sind im Museum in der Burg Stein zu erfahren.

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